Islamische Glaubensgemeinschaft verurteilt Terroranschlag in Wien aufs Schärfste

03.11.2020 | News, Presseaussendungen, Terror in Wien

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ist zutiefst erschüttert und fassungslos ob der unfassbaren Gräueltaten, die sich in der vergangenen Nacht in den Wiener Innenstadt abgespielt haben.

Wir alle kennen die Meldungen, die furchtbaren Bilder von Terroranschlägen aus unterschiedlichen Teilen der Welt. Jetzt hat uns der Terror erstmals in unserer Bundeshauptstadt Wien heimgesucht. Diese brutale Tat war ein Angriff auf unsere Gesellschaft als Ganzes, gegen unser Land, gegen unsere gemeinsamen Werte, unsere Freiheit, unsere Demokratie und unsere liberale Rechtsordnung. Der Täter hat dabei wahllos auf Menschen geschossen, ohne zu differenzieren. Die Ideologie, die ihn dabei geleitet hat, ist eine gewaltverherrlichende, eine entmenschlichende, die dem moralischen und religiösen Verständnis des Islam diametral entgegensteht.

„Es gibt Extremisten unter den Muslimen, so wie es Extremisten in allen Teilen der Gesellschaft gibt. Aber diese Terroristen pervertieren unsere Religion. Sie teilen unsere Vorstellungen des Friedens und der Freiheit, unseren Glauben in eine pluralistische Gesellschaft nicht. Sie titulieren uns, die offizielle Vertretung der MuslimInnen in Österreich als Verräter und konterkarieren mit ihren Taten unsere tagtäglichen Bemühungen für das friedliche Zusammenleben aller BürgerInnen in unserem Land“,  stellt Präsident Vural klar.

Wichtiger denn je erscheint nun der gesellschaftliche Schulterschluss, der Zusammenhalt und die Solidarität. „Die Terroristen wollen eine Spaltung unserer Gesellschaft bezwecken. Das dürfen wir nicht zulassen. Jeder Schritt, der uns als Gesellschaft entzweit, ist ein Sieg für die Verbrecher, die diesen Anschlag verübt haben. Jeder Schritt, der zur Einheit und gegenseitigem Respekt führt, ist hingegen ein Schritt in eine friedliche Gesellschaft, die sich resilient zeigen kann gegen solche abscheulichen Spaltungsversuche“, bekräftigt Dr. Nadim Mazarweh, Leiter der Kontaktstelle für Extremismusprävention und Deradikalisierung der IGGÖ die Stellungnahme Vurals.

Die Bemühungen, radikale Tendenzen und die aufgeheizte einzudämmen, müssen als eine gesamtgesellschaftliche Bemühung verstärkt werden. Die IGGÖ steht mit all ihren Ressourcen und ihrer Expertise zur Verfügung und hält als Teil der österreichischen Gesellschaft ihre Hand ausgestreckt für all diejenigen, die mit ihr Seite an Seite im gemeinsamen Kampf zum Schutz unserer Freiheit und Demokratie stehen möchten.

„Ich möchte im Namen unserer Glaubensgemeinschaft allen unmittelbar Betroffenen unser tiefstes und aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken, den Verletzten unsere Genesungswünsche übermitteln und uns bei den Sicherheits- und Rettungskräften für Ihren Einsatz bedanken“, so Präsident Vural abschließend.

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