Rückblick auf die 4. Sitzung des Schura-Rates der IGGÖ am 22. Juni 2025
Am 22. Juni 2025 trat der Schurarat der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich zu seiner vierten Sitzung in der laufenden Amtsperiode zusammen. Unter der Leitung des Vorsitzenden Esad Memić kamen die Mitglieder des Schurarates, der Beirat sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kultusgemeinden zusammen, um sich über die aktuellen Herausforderungen, Entwicklungen und Prioritäten der Religionsgemeinschaft auszutauschen.
Präsident Vural: Zusammenhalt in herausfordernden Zeiten
In seiner Ansprache betonte Präsident Vural die Bedeutung eines geschlossenen und strukturierten Auftretens der IGGÖ, insbesondere angesichts zunehmender internationaler Spannungen und gesellschaftlicher Herausforderungen in Österreich.
Er nahm Bezug auf die immer mehr zur Eskalation drohenden Situtation im Nahen Osten sowie auf die verheerenden Anschläge in Villach und Graz, die tiefe Spuren in der Gesellschaft hinterlassen haben. Den Islamischen Religionsgemeinden Kärnten und Steiermark sprach er im Namen der IGGÖ Dank und Anerkennung für ihren Einsatz in der Betreuung der Betroffenen aus.
Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war der Anstieg von antimuslimischem Rassismus in Österreich. Präsident Vural betonte, dass dieser Entwicklung mit einem starken inneren Zusammenhalt, wirksamen Strukturen und gemeinsamer Verantwortung begegnet werden müsse.
Strategische Schwerpunkte bis zum Ende der Legislaturperiode
Für den verbleibenden Zeitraum der aktuellen Legislaturperiode wurden folgende Schwerpunktziele hervorgehoben:
- Strukturelle und organisatorische Weiterentwicklung
Die internen Abläufe, Verwaltung und Infrastruktur sollen kontinuierlich verbessert und modernisiert werden. - Imame-Ausbildung in Österreich
Der Aufbau einer unabhängigen und praxisnahen Imame-Ausbildung im Inland wird auf vielen Ebenen kontinuierlich vorangetrieben, um religiöse FunktionsträgerInnen zukünftig in Österreich ausbilden zu können. - Ausbau der Jugendarbeit
Die Förderung junger Muslim:innen, insbesondere in der Gemeinschaft Junger Muslim:innen (GJM), wird intensiviert, um Führungsverantwortung, Identitätsstärkung und gesellschaftliches Engagement in den nächsten Generationen zu verankern. - Stärkung der Seelsorge und sozialen Verantwortung
Die Arbeit der IGGÖ wird in den Bereichen Krankenhaus-, Gefängnis, Militär- und Telefonseelsorge sowie in sozialen Projekten sichtbarer und wirksamer ausgebaut. - Verantwortungsvolle Internationalisierung
Internationalen Kooperationen der IGGÖ sollen auf Augenhöhe, transparent und im Sinne einer in Österreich verwurzelten Glaubensgemeinschaft stetig weiterentwickelt werden. - Verbindliche Einhaltung gemeinsamer Standards
Die konsequente Einhaltung von rechtlichen und finanziellen Verpflichtungen durch alle Einrichtungen der IGGÖ bildet das Fundament der Stabilität, Vertrauen und Glaubwürdigkeit innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft.
Dank an langjährig Engagierte
Zum Ende der Sitzung wurde der langjährige Leiter der Spitalseelsorge, Erkan Erdemir, für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement geehrt. Die IGGÖ dankt ihm für seine langjährige, zuverlässige und segensreiche Arbeit im Dienste der Menschen.
Ausblick
Die IGGÖ blickt in gemeinsamer Verantwortung für die muslimische Gemeinschaft und im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts mit Entschlossenheit und Zuversicht auf die kommenden Monate.