Flut an rassistischen Hass-Kommentaren: Medien sind für auf ihren Plattformen veröffentlichte Inhalte verantwortlich!

26.05.2023 | Antimuslimischer Rassismus, News

Am 23. Mai 2023 veröffentlichte der Nachrichtensender Servus TV einen Beitrag, in dem die Anzahl der muslimischen und der römisch-katholischen Schülerinnen an Linzer Pflichtschulen miteinander verglichen wurden und insinuiert in der Berichterstattung, dass die wachsende Anzahl von muslimischen Schülerinnen eine Belastung des Klimas an Schulen darstellt und Gefahr für das friedliche Zusammenleben innerhalb unserer Gesellschaft birgt. Als Bebilderung seines Berichts hat Servus TV zudem eine Frau mit Gesichtsschleier gewählt, das in keinerlei Zusammenhang mit muslimischen Pflichtschülerinnen oder Religionslehrer*innen steht.

Auch andere Medien haben den Bericht übernommen. Kein einziges hat sich jedoch die Mühe gemacht, eine Anfrage an die IGGÖ zu richten, um die kolportierten Zahlen zu verifizieren. An dieser Stelle hält die IGGÖ fest, dass sie die veröffentlichten Statistiken nicht bestätigen kann.

Die Meldung hat zu einer Flut an Kommentaren unter den Social Media Beiträgen geführt, die rassistische, beleidigende, gewaltverherrlichende und mitunter auch gerichtlich strafbare Äußerungen enthalten. Diese Kommentare werden von den Seitenverantwortlichen seit Tagen weder kommentiert noch entfernt. Das Hass-im-Netz-Bekämpfungsgesetz sieht vor, das Postings, die Straftatbestände erfüllen, umgehend von Plattformen gelöscht werden müssen, weshalb die IGGÖ sich gezwungen sieht rechtliche Schritte einzuleiten.

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